Kreislaufwirtschaft im Fensterbau: Gespräch mit MdB Gesenhues

MdB Jan-Niklas Gesenhues und Kai Pless

Am 06. Juli traf sich der Bundesverband ProHolzfenster mit Dr. Jan-Niklas Gesenhues,  Bundestagsabgeordneter der Bündnis 90/Die Grünen, zu einem Gespräch über die Kreislaufwirtschaft im Fensterbau.

Am 06. Juli sprach Kai Pless, Geschäftsführer des Bundesverbandes ProHolzfenster, mit dem Umweltpolitiker Dr. Jan-Niklas Gesenhues der Bündnis 90/Die Grünen über die Rolle der Kreislaufwirtschaft im Fensterbau. Anlass für das Gespräch war die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie der Bundesregierung, welche Ziele und Maßnahmen zur Förderung des zirkulären Wirtschaftens und zum Schutz von Klima und Umwelt beinhalten wird.

Kreislaufwirtschaft im Fensterbau

Im Fensterbau findet die Kreislaufwirtschaft bereits heute an vielen Stellen Anwendung. In der Herstellungsphase von Holz- und Holz-Aluminium-Fenstern wird Holzverschnitt zur Erzeugung von erneuerbare Wärme vor Ort eingesetzt. Durch den Einsatz von Montagezargen lassen sich Fenster aller Rahmenarten schnell, einfach und abfallvermeidend in Gebäuden ein- und ausbauen. Am Ende der Nutzungsdauer lassen sich Fensterrahmen aus Kunststoff und Aluminium werkstofflich recyceln. Aus alten Holzrahmen werden erneuerbare Energien erzeugt, da eine stoffliche Weiterverwendung aufgrund der Beschichtung in der Regel unwirtschaftlich ist.

Vorteile des nachwachsenden Rohstoffs Holz 

Für eine Kreislaufwirtschaft ist Holz als Roh- und Werkstoff prädestiniert. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung vorausgesetzt, sind der ressourceneffizienten Nutzung von Holz kaum Grenzen gesetzt. Als Rahmenmaterial für das Fenster bindet Kohlenstoff über die gesamte Nutzungsdauer, die sich, anders als bei anderen Rahmenmaterialien, durch eine adäquate Instandhaltung und Pflege um viele Jahrzehnte verlängern lässt. Die vielen denkmalgeschützten Holzfenster aus Gebäuden aus der Gründerzeit sind Zeugnis davon.

Bis heute stellt der Einsatz von Lacken und Holzschutzmitteln ein Hemmnis für die uneingeschränkte stoffliche Weiterverwendung  alter Holzfensterrahmen dar. Inzwischen gibt es vermehrt technische Lösungen, d.h. biozidfreie Imprägnierungen und Beschichtungen, welche die Umweltverträglichkeit von Altholz im Fensterbereich weiter steigern.

Kreislaufgerechte Nutzung von Holz ermöglichen

Im Sinne des Klima- und Umweltschutzes ist eine stoffliche (Weiter-)Nutzung von Altholz zu priorisieren. In der branchenübergreifenden Holzverarbeitung sind noch ungenutzte Potentiale für die Kaskadennutzung vorhanden, die durch die Anpassung gesetzlicher Rahmenbedingungen gehoben werden können. Gleichzeitig sollte die Substitution fossiler Brennstoffe durch die Erzeugung erneuerbarer Wärme und Energie mit Holzverschnitt und Altholz nicht verkannt werden. Der Bundesverband ProHolzfenster setzt sich dafür ein, dass die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie zu einer klimagerechten und wirtschaftlich tragfähigen Kreislaufführung im Fensterbau beiträgt.

Dr. Jan-Niklas Gesenhues ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Bild: Bundesverband ProHolzfenster

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