Holz-Zertifikat rettet Wälder
Tauberbischofsheim (BPH) Brandrodungen mit verheerenden Folgen für die Umwelt wie jetzt in Malaysia geschehen darf es nicht mehr geben. Nicht zuletzt durch Boykott von Tropenhölzern sei der Wert dieser Bäume gesunken, müßten die Wälder wirtschaftlicheren Nutzungen (Rinderweiden etc.) weichen. Deshalb setzt der Bundesverband ProHolzfenster (BPH) auf eine neutrale Zertifizierung von Holz aus nachhaltiger, naturnaher Waldwirtschaft.
Bei einer Tagung des Exekutivrates des Bundesverband ProHolzfenster bei der Weinig AG in Tauberbischofsheim berichtete Dr. Bernhard Bauske vom World Wide Fund for Nature (WWF) über die Arbeit der "Gruppe 98". In dieser Gruppe haben sich Unternehmen zusammengeschlossen, die Produkte in ihr Sortiment aufnehmen, das nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert ist. Ziel des FSC ist der weltweite Schutz sowie die nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung von Wäldern.
"Zum Schutz der Umwelt ist es absolut wichtig, dass wir Holz verarbeiten, dass nicht aus einem Raubbau an der Natur stammt", betont Eduard Appelhans, Vorsitzender des BPH. Sowohl national wie auch international müßte daher ein Zertifikat geschaffen werden, das den hohen Ansprüchen an Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit genügt.
Das FSC-Siegel ist nach Auffassung des "World Wide Fund For Nature" solch ein Zertifikat. Es unterstützt die nachhaltige Forstwirtschaft und das bedeutet Schutz vor Raubbau an der Natur.
Weil das Engagement für die Sicherung von Wald und Natur nicht allein Ziel von Naturschutzverbänden sein kann, empfiehlt der Bundesverband ProHolzfenster allen ihren Mitgliedsbetrieben bundesweit über 300 die Mitgliedschaft in der "Gruppe 98".
Neben der Zertifizierung heimischer Hölzer widmet sich das "Forest Stewardship Council" auch den Tropenhölzern. Bedingt durch den Boykott der vergangenen Jahre ist ein Effekt eingetreten, der vielen Naturschützern erhebliche Sorgen bereitet. Der Boykott bewirkte nicht den Schutz der Regenwälder, sondern führte dazu, daß die Wälder in den dortigen Regionen als "nutzlos" betrachtet und verstärkt gerodet werden, um dort Weiden und Plantagen anzulegen.
Durch die Nutzung auch von Tropenholz aus nachhaltiger Waldwirtschaft, bestätigt durch ein glaubhaftes Zertifikat, kann diesem Kahlschlag entgegengewirkt werden, ist der Bundesverband ProHolzfenster überzeugt. "Gerade die Zertifizierung von Holz aus nachhaltiger, naturnaher Waldwirtschaft kann solchen Brandrodungen, wie jetzt in Malaysia geschehen, entgegenwirken", ist Dr. Bauske von der Gruppe 98 sicher.