Viele Vorteile durch natürliche Alternativen

Extreme Umweltverschmutzung bei der Herstellung, Wartungsunfreundlichkeit und kurze Lebensdauer, tödliche Gefahr durch Dioxine beim Verbrennen. Selbst die Hüls Troisdorf AG, einer der größten Produzenten von PVC, bereitet sich durch die Suche nach künstlichen Ersatzstoffen auf den Ausstieg aus dem PVC-Zeitalter vor. Dabei sind natürliche Alternativen zu dem Risikomaterial PVC längst auf dem Markt.

Gerade im Fensterbereich erlebt das Holz-Fenster einen neuen Aufschwung. Kein Wunder, sind Holzfenster durch viele Innovationen nicht nur technisch absolut das Maß aller Dinge, neue Fertigungstechniken haben die Qualität enorm gesteigert und den Komfort noch mehr verbessert.

Ökonomie und Ökologie im Gleichklang mit Fenstern aus Holz ist der oftmals schwierige Spagat zu schaffen. Holzfenster sind wirtschaftlich, und die Ökobilanz des natürlichen Werkstoffes ist absolut positiv. Und besonders gut: Holzfenster tragen wie kein anderer Werkstoff zu einer wohnlichen Wohlfühl-Atmosphäre bei.

Fenster sind eine langfristige Investition. Verschiedene wissenschaftliche Studien haben immer wieder unabhängig voneinander festgestellt, daß die Lebenserwartung von Holzfenstern um ein vielfaches höher liegt als bei anderen Materialien nicht zuletzt auch deshalb, weil ein Holzfenster reparaturfähig ist und zwar leicht und ohne großen Aufwand. Dieser Aspekt sollte gerade bei Räumen, in denen sich immer unterschiedliche Menschen aufhalten (und notwendigerweise die Fenster auf sehr verschiedene Weise betätigen) nicht unterschätzt werden.

Fragen des Brandschutzes spielen bei der Kauferwägung immer eine Rolle. Verhindert werden muß, daß z.B. durch Dioxine und Furane Räume und Trakte auf Dauer unbrauchbar werden oder mit großem Aufwand saniert werden müssen wie beim Düsseldorfer Flughafenbrand. Wenn es zu einem Zimmerbrand kommt, steht man mit Holzfenstern verhältnismäßig gut da. Das Büro für Umweltberatung und Recherche stellt fest: Der Brand nur eines PVC-Fensters genügt, um die tägliche Dioxinvergiftung von 100.000 Menschen zu verursachen. Nicht umsonst hat der Verband der Schadensversicherer 1994 zum Verzicht auf PVC und ähnliche Materialien gerade in Krankenhäusern aufgefordert. Holzfenster können übrigens auch als Brand- und Rauchschutzelemente eingesetzt werden.

Die hohe psychologische Wirkung von Farben in Räumen ist gut erforscht. Da erscheint es logisch, dass auch die Fenster für die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten der Raumplanung offenstehen. Doch wenn die Raumfarbe geändert werden soll, braucht man entweder neue Fenster oder Fenster aus Holz. Denn nur die können einfach anders gestrichen werden. Das ist auf jeden Fall günstiger als eine Neuanschaffung. Schon nach relativ kurzer Zeit überholt das Holzfenster so seine Konkurrenten, wenn sich der Preisvergleich an der Praxis orientiert.

Wichtig ist grundsätzlich die Gesundheitsverträglichkeit eines Werkstoffes. Gerade bei der Oberflächenbehandlung von Holzfenstern sind in den letzten Jahren phänomenale Fortschritte gemacht worden. Hydrohobelung und neue Auftragetechniken der Lacke führen zu extrem glatten und leicht zu reinigenden Oberflächen. Die wasserlöslichen Acryllacke selbst sind absolut umwelt- und gesundheitsfreundlich.

Das vielleicht wichtigste Argument beim Fensterkauf läßt sich nicht an Daten festmachen. Es ist die Wohnlichkeit, die durch das Fenster vermittelt wird. Das Fenster ist die Nahtstelle zur Außenwelt, zur Natur im weitesten Sinne. Als "warmes" und freundliches Material trägt es direkt zum Wohlfühleffekt bei. Die Maserung, die Farbe und letztlich der Charakter des Holzes geben das Gefühl, mit der Welt in Verbindung zu stehen. Bauökologen befürworten schon lange den Einsatz von Holzfenstern: die spezielle Farbwirkung und die Oberflächenwärme von Holz kann eben kein anderes Material bieten.

Auch technische Aspekte sollte der Entscheidungsträger mit einbeziehen. Grundsätzlich gilt: Der Lärm soll draußen, die angenehme Temperatur drinnen bleiben. Die Schallschutzeigenschaften von Holzfenstern sind weithin bekannt. Nicht umsonst setzt z.B. das Flughafenhotel Düsseldorf auf den natürlichen Werkstoff. Die Patienten werden ebenfalls für einen ruhigen Aufenthalt danken. Auch bei der Wärmedämmung liegen Holzfenster ganz vorn. Und: Holz hat die geringste Größenausdehnung aller Fenstermaterialien. Das garantiert die Beibehaltung der guten Werte für die Zukunft. Besonders wichtig sind auch die positiven Eigenschaften des Werkstoffes für das Raumklima. Denn Holz ist in der Lage, Luftfeuchtigkeit aufzunehmen, zu speichern und gegebenenfalls wieder abzugeben. Holzfenster laden sich übrigens nicht elektrostatisch auf. Während andere Materialien magnetenhaft kleine Schmutzpartikel anziehen, ist die Reinigung von Holzfenstern ein Kinderspiel.

Dies ist gerade für Allergiker sehr wichtig. Nicht zu vernachlässigen sind beim Fensterkauf auch die Umweltaspekte. Holzfenster bieten im Vergleich zu anderen Materialien die eindeutig beste Ökobilanz. Angefangen von dem niedrigen Energiebedarf, der zur Herstellung nötig ist, über die Eindämmung des Treibhauseffektes (Wachsender Wald wandelt Kohlendioxid in Sauerstoff um, Holz bindet CO2 in seinen Zellen) bis hin zur hohen Lebensdauer und der problemlosen Entsorgung sprechen die Umweltaspekte für das Holzfenster. Die jüngste Öko-Untersuchung zu Fenstern bestätigt, daß Fenster mit Holz in der Mehrzahl der untersuchten Parameter die geringsten Umweltwirkungen" verursachen.

Literatur:

IBA, Emscher Park (Hrsg.): Bearbeitung durch: Katalyse GmbH: Ökologische Materialbewertung von Fenstern. Beschreibung und Bewertung der Umweltverträglichkeit von Holz- und Kunststoffenstern, Gelsenkirchen 1992.

Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. (Hrsg.): Informationsdienst Holz. Fenster/ Fensterelemente, Düsseldorf.

EMPA/SZFF 1996. Ökologische Bewertung von Fensterkonstruktionen verschiedener Rahmenmaterialien (ohne Verglasung).

Informationszentrum Fenster: Bauen und Ökologie (06/95).

Institut für Unternehmensführung, quantitative Betriebswirtschaftslehre und Operations Research (Hrsg.): Wirtschaftlichkeit von Fenstern. Ein betriebswirtschaftliches Entscheidungsmodell für einen Vergleich der Profilwerkstoffe PVC, Holz und Holz/Aluminium, Wien 1994.